1789 - Lemgoer Stadtspritze

Die Lemgoer Stadtspritze aus dem Jahr 1789

Der Feuerwehrkamerad Siegfried Tilker aus Wendlinghausen hat einen Auszug aus dem Buch Löschwesen im Fürstentum Lippe vor 1800 gefunden den er uns zur Verfügung stellt. Für die Verbesserung der Feuersicherheit hatte man in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderst nun doch schon einiges in Lippe getan; doch was immer noch fehlte, um das Feuerlöschwesen entscheidend zu verbessern, um somit auch bei Feuersbrünsten der Zeit entsprechend besser gerüstet zu sein, waren Feuerspritzen und Löschgerätschaften. Aber trotz Verordnungen und eindringlicher Aufforderungen war man aber auf diesem Gebiet noch nicht entscheiden weitergekommen und das lag wohl in erster Linie an der doch sehr schlechten finanziellen Lage der Bevölkerung auf dem Lande. Doch Zwang anzuwenden hielt man aber von seiten der Regierung nicht für angebracht und so wurde daher nach eingehender Beratung im Landtag im Jahre 1791 beschlossen, die Feuerspritzen und Löschgerätschaften auf Kosten der Brandkasse anzuschaffen.

Auf Grund dieses Beschlusses bekam dann im Jahre 1791 Herr Hauptmann Meineke von der Regierung den Auftrag, alle im Fürstentum Lippe (Fürstentum seit 1789) vorhandenen Spritzen zu erfassen und abzuschätzen; erstens, um einen genauen Überblick vom Stand des Löschwesens in Lippe zu bekommen, und zweitens, damit den Städten und Gemeinden, die bereits schon eine oder zwei Spritzen (Städte) auf Kosten der Einwohnerschaft angeschafft hatten, in etwa der Kaufpreis zurückerstattet werden konnte.

Nach dieser Aufstellung aus dem Jahre 1792 standen zu der Zeit im Fürstentum Lippe, einschließlich der Enklave Lippstadt, 36 Feuerspritzen, von denen sicherlich einige wohl kaum noch selbst für eine den damaligen Verhältnissen entsprechende wirksame Brandbekämpfung geeignet waren.