Jahresbericht der Feuerwehr Lemgo erstmals digital

Jahresbericht der Feuerwehr Lemgo erstmals digital

In diesem Jahr war der Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo nur einen Mausklick entfernt. Über 130 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, Familienangehörige, Vertreter aus Politik und Verwaltung, Freunde der Wehr und aus der Partnerstadt Stendal konnte Klaus Wegener, Leiter der Wehr, an den Bildschirmen zu der Veranstaltung begrüßen, die erstmals digital stattfand.

Ebenfalls vor die Kamera traten Bürgermeister Markus Baier und Kreisbrandmeister Wolfgang Kornegger. Der Bürgermeister blickte auf die Investitionen des vergangenen Jahres, zum Beispiel das Feuerwehrgerätehaus in Hörstmar, und zollte den freiwilligen Einsatzkräften großen Respekt, die in vielen Bereichen ihres wichtigen Ehrenamtes auf Liebgewonnenes verzichten mussten. Er versprach, dass er selbst und die Lemgoer Politik der Feuerwehr stets den Rücken stärken werden. Die beim Jahresbericht üblichen Ehrungen wurden verschoben. Der Kreisbrandmeister betonte, dass die Lemgoer und alle lippischen Feuerwehren trotz der Einschränkungen nach wie vor verlässlich sind und bleiben. Er munterte auf: „Kopf hoch, dann werden wir es gemeinsam schaffen.“

Viele Übungen, Gemeinschaftsaktionen und besondere Angebote der Feuerwehr mussten coronabedingt ausbleiben. Was blieb waren u.a. die Brandeinsätze, deren Anzahl sich mit 66 Stück auf dem Niveau des Vorjahres bewegte. Besondere Herausforderungen waren die drei Großbrände, dabei brannten in Lieme viele Heuballen und in Wiembeck zwei landwirtschaftliche Höfe. Auch zahlreiche Technische-Hilfe-Einsätze gab es, darunter nahmen besonders die Einsätze für Menschen in Notlagen und die Wasser- und Sturmschäden zu. Bei den knapp 80 Ölspureinsätzen kam das neue Ölspurbeseitigungsfahrzeug der Wehr zum Einsatz, das den 13 Jahre alten Vorgänger ablöste.

Während die Mitglieder der Ehrenabteilung im letzten Jahr nicht in großer Runde zusammen kamen, stellte sich die Jugendfeuerwehr auf besonders praktische Aktivitäten an der frischen Luft um. Die Tauchergruppe schaffte es, im Sommer unter Pandemiebedingungen sogar wöchentlich zu üben und so 91 Tauchgänge zu absolvieren. Die Personalstärke der Retter ist trotz allem erfreulicherweise auf hohem Niveau geblieben, wie der stellvertretende Wehrführer Lars-Uwe Brede berichtete. 351 Mitglieder zählt die Truppe im vergangenen Jahr (2019: 348).

In 2020 wollte die Freiwillige Feuerwehr Lemgo eigentlich ihr Jubiläum feiern, die Feierlichkeiten mussten aber zu großen Teilen ausfallen oder verschoben werden. Eine Stele konnte am Standort der ehemaligen Feuerwache in der Papenstraße eingeweiht werden und ein Buch über die Geschichte des Feuerlöschwesens in Lemgo wurde veröffentlicht. Ende des Jahres startete eine Ausstellung zur Feuerwehr im Hexenbürgermeisterhaus, doch zwei Wochen später kam der Lockdown. Zeitgleich fanden auch die ersten Stadt- und Nachtwächterrundgänge zur Feuerwehrgeschichte mit dem Stadtführer Werner Kuloge statt. Diese werden wieder angeboten, sobald es möglich ist.

Von Lemgoer Firmen und Institutionen hatte die Wehr Zuwendungen für die Jubiläumsfeierlichkeiten erhalten. Diese hat sie stattdessen in einen neuen Versorgungsanhänger investiert, mit dem die Kameradinnen und Kameraden bei langen Einsätzen verpflegt werden können.

Klaus Wegener wagte auch den Blick nach vorne. In den kommenden Wochen soll der neue Gerätewagen für die Taucher-Einsatzgruppe zur Verfügung stehen. Außerdem stehen weitere Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur an. Die Feuerwehr möchte auch ein langfristiges Konzept zur Mitgliederbindung und -gewinnung auf den Weg bringen. So will die Wehr auf lange Sicht attraktiv bleiben und stets Nachwuchs finden.

Einsätze