Brandgefahren im Haushalt
Küche
Ursache von Bränden in der Küche sind oft Fettbrände, bei denen überhitzte Pfannen oder Friteusen mit Fett zünden und in Brand geraten. Löschen Sie hier niemals mit Wasser! Durch schlagartiges Verdampfen würde das brennende Fett herausgeschleudert. Schwere Verletzungen und schnelles Ausbreiten des Feuers sind die Folge. Decken Sie den Topf oder die Pfanne mit einem Deckel oder feuchtem Tuch ab, schalten Sie den Herd aus und lassen alles abkühlen. Wenn die Dunstabzugshaube oder Möbel bereits Feuer gefangen haben, verlassen Sie den Raum, schließen die Türen und rufen die Feuerwehr.
Lassen Sie heiße Töpfe auf dem Herd nicht mit Kindern allein. Schnell schiebt ein Kleinkind einen Stuhl an den Herd und greift nach einem Topf. Lebensgefährliche Verbrühungen sind die Folge. Eine Reling um die Kochmulde kann das verhüten. Vorsicht beim Umgang mit heißen Töpfen, wenn Kleinkinder in der Küche sind! Auf dem Weg zum Spülbecken kann man unverhofft über Kinder stolpern. Auch hier sind Verbrühungen die Folge. Legen Sie nie brennbare Gegenstände (Einkaufstüten, Kartons, Küchentücher) auf dem Herd ab. Wenn Kinder unbemerkt eine Kochplatte oder Ceran-Feld einschalten, können diese Sachen in Brand geraten.
Lassen Sie Elektrogeräte und –Apparate nur durch Fachleute aufstellen, installieren und warten! Neben der Unfallgefahr durch den elektrischen Strom besteht bei falscher Aufstellung oder Installation immer auch Brandgefahr. Überlasten Sie Verlängerungskabel und Mehrfachstecker nicht durch Anschließen zu vieler Geräte. Stellen Sie Bügeleisen und Kochplatten nur auf nichtbrennbaren Unterlagen ab. Benutzen Sie Heizkissen, Heizdecken und Tauchsieder nur unter Aufsicht. Elektrische Heizgeräte nur in ausreichendem Abstand von brennbaren Gegenständen in Betrieb setzen, niemals zudecken und zuhängen (Wärmestau).
Bei Bränden von Fernsehern ziehen Sie den Netzstecker. Brandgeruch, Knistern, und Zusammenfallen des Bildes sind Anzeichen für einen Brand. Wenn das Gerät bereits in Flammen steht und Sie nicht mehr löschen können, verlassen Sie den Raum, schließen die Tür und verständigen die Feuerwehr! Schalten Sie die elektrischen Sicherungen aus.
Grillen
Stellen Sie den Grill in ausreichendem Abstand von brennbaren Gegenständen auf. Verwenden Sie zum Anzünden keine brennbaren Flüssigkeiten (Verpuffungsgefahr)! Feste oder pastenförmige Anzünder sind sicherer. Lassen Sie Kinder nie mit einem brennenden Grill allein.
Stellen Sie Löschmittel (Feuerlöscher) bereit. Nach dem Grillen löschen Sie die Glut, bevor Sie den Grill alleinlassen.
Textilien
Bekleidungs- und Dekorationstextilien enthalten oft einen hohen Anteil brennbarer oder schmelzbarer Fasern. Synthetikstoffe können leicht in Brand geraten und durch Einschmelzen auf der Haut schwere Verletzungen hervorrufen. Daher sollen Kleidungsstücke, besonders für Kinder, besser aus Baumwollstoffen bestehen.
Oft sind auch Karnevals- oder Faschingskostüme aus solchen Synthetikmaterialien hergestellt. Brennbare Dekorationstextilien und Vorhangstoffe tragen ebenfalls zur schnellen Brandausbreitung bei.
Advents- und Weihnachtsdekoration
Kaufen Sie den Weihnachtsbaum erst kurz vor dem Fest. Stellen Sie ihn weit genug von Vorhängen, Gardinen und Möbeln auf, wenn Sie Kerzenverwenden. Sichern Sie den Baum gegen Umkippen. Zünden Sie Kerzen von oben nach untern an und verfahren Sie beim Löschen umgekehrt. Stellen Sie einen Eimer mit Wasser oder einen Feuerlöscher bereit. Im Ernstfall dauert das Füllen eines Wassereimers fast 60 Sekunden! Stellen Sie Gestecke und Kränze auf nichtbrennbare Untersätze (Glas, Porzellan, Steingut). Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt, auch nicht für ein paar Minuten!
Silvesterfeuerwerk
Feuerwerkskörper gehören nicht in Kinderhand! Knallkörper, Raketen und dergleichen nur im Freien verwenden. Beim Abfeuern sicheren Standplatz wählen (leere Flasche im Flaschenkasten). Nicht in der Nähe brennbarer Gegenstände abfeuern, auf Flugrichtung achten (Balkone, offene Fenster, Vordächer).
Brennbare Flüssigkeiten
Brennbare Flüssigkeiten entwickeln Dämpfe, die entzündlich und explosionsfähig sind. Benzin, Heizöl, Lösungsmittel und Bohnerwachs nicht in Durchgängen, Durchfahrten, Treppenräumen, Haus- und Stockwerksfluren lagern. In Kellern von Wohn- und Bürohäusern dürfen brennbare Flüssigkeiten (mit Ausnahme von Heizöl, das zum Betrieb von Heizungsanlagen untergebracht ist) nicht gelagert werden. Das gleiche gilt für Druck- und Flüssiggasflaschen. Geringe Mengen für den täglichen Gebrauch müssen innerhalb der Wohnung sicher aufbewahrt werden. Dämpfe brennbarer Flüssigkeiten sind meistens schwerer als Luft, breiten sich unsichtbar am Boden aus und können sich selbst an entfernten Stellen entzünden. Keine offenen Flammen in Nähe brennbarer Flüssigkeiten verwenden!
Umgang mit offenem Feuer
Der Umgang mit offenem Feuer und Licht erfordert besondere Umsicht und Sorgfalt. Verzichten darauf sollte man so weit wie möglich, besonders in Kellern und auf Dachböden. Verboten ist es dort, wo leicht entzündbare oder explosive Stoffe hergestellt oder aufbewahrt werden. Rauchverbote sind unbedingt zu beachten, besonders in Waldgebieten. Durch Rauchen im Bett gefährden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch Andere. In der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel ist besondere Umsicht erforderlich. Streichhölzer und Feuerzeuge sind keine geeigneten Spielzeuge für Kinder: Größere Kinder sollten aber unter Aufsicht im Umgang damit unterwiesen werden, um auf mögliche Gefahren bei Gebrauch am falschen Ort hinzuweisen. Reine Verbote allein nützen nicht viel, sie erhöhen oft nur den Reiz am Zündeln.