Löschgruppe Hörstmar
Gruppenführer: BI Andreas Liese
stv. Gruppenführer: UBM Maurin Dubbert
Fahrzeuge:
- Löschgruppenfahrzeug LF 10
- Mannschaftstransportfahrzeug MTF
besondere Aufgaben:
- Warnung Bevölkerung / Team ABC
Aus der Geschichte der Löschgruppe Hörstmar
Noch bevor in der Gemeinde Hörstmar eine Freiwillige Feuerwehr gegründet wird, ist der Feuerschutz bereits gewährleistet.
Es ist verpflichtende Aufgabe der Gemeinde, überhaupt eine Feuerwehr zu unterhalten. Diese besteht allerdings nur in Form einer Pflichtfeuerwehr, deren Mannschaften "gezogen" werden. Die Existenz dieser Pflichtfeuerwehr (sogn. "Sprützengesellschaft") lässt sich in der Geschichte bis in das Jahr 1856 zurück verfolgen.
Zunächst wird auf Gesuch des damaligen Vorstehers zu Hörstmar vom 03. Juni 1856 die Lippische Regierung gebeten, in der Dorfschaft Hörstmar die erste Feuersprütze unter zu stellen. Mit einer Verfügung der Lippischen Regierung vom 16. Juni 1856 ist dieses Gesuch letztendlich bewilligt worden. Allerdings ist die Dorfschaft gleichzeitig (auf Grundlage einer Landesverordnung des Fürstentums Lippe) verpflichtet worden, zur Unterstellung dieser Feuersprütze ein Sprützenhaus zu errichten. Diese Verpflichtung ist die Dorfschaft eingegangen. Das Sprützenhaus wird letztendlich in der heutigen Uferstrasse errichtet, die Kosten hierfür belaufen sich auf 166 Reichstaler und 24 Silbergroschen.
Nun ist zwar das Sprützenhaus vorhanden und der Weg für eine Feuersprütze geebnet, nur die Mannschaft fehlt noch. Am 09. September 1856 ergeht daher an den Vorsteher zu Hörstmar durch das Amt Lage, zu dem Hörstmar seinerzeit gehört, die Aufforderung, die Sprützenmannschaft und einen geeigneten Sprützenmeister zu wählen. Dieses geschieht und die Dorfschaft bekommt dann eine gebrauchte Feuersprütze aus den Beständen der Feuerwehr Detmold.
Bis in das Jahr 1928 versieht die "Sprützengesellschaft“, zuletzt mit über 30 Angehörigen, ihren Dienst.
Schon Mitte der 20-iger Jahre werden jedoch Bestrebungen deutlich, die Organisationsform der Feuerwehr zu ändern. Laut Gemeinderatsprotokoll wird am 15. Mai 1926 eine Dorfversammlung einberufen, in der über die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen werden soll. Leider liegt das Ergebnis dieser Beratungen nicht vor. Den genauen Gründungstermin kennen wir somit nicht. Nach Überlieferungen sollen sich diese Verhandlungen aber bis in das Jahr 1928 hingezogen haben. Das erste schriftliche Zeugnis datiert vom 25. März 1929. Dem Landratsamt Detmold wird mitgeteilt, dass an die Stelle der bisherigen Pflichtfeuerwehr eine Freiwillige Feuerwehr getreten ist. Allerdings treten nur 13 ehemalige Pflichtfeuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr bei. An Gerätschaften werden eine Handdruckspritze (nicht mehr jene aus dem Jahr 1856) sowie ein Schlauchwagen übernommen.
Im Jahr 1938 wird auch die Freiwillige Feuerwehr Hörstmar durch die Nationalsozialisten aufgelöst, deren Vermögen eingezogen und als staatliche Einrichtung eine Feuerlöschpolizei eingerichtet. Als im Jahr 1941 allierte Bomber ihre tödliche Fracht immer tiefer nach Deutschland hineinbringen, wird durch den Wehrführer und gleichzeitigen Luftschutzbeauftragten beschlossen, dass vor jedem Haus als Löschmittel ein Sandhaufen platziert werden soll. Hierzu werden vom Gemeinderat fünf Fuder Sand gefordert. Im Jahr 1942 wird durch den Gemeinderat - auf vorherige Bestellung durch den Bürgermeister - dann auch der Anschaffung einer neuen Motorspritze zugestimmt. Die Finanzierung dieser Motorspritze gestaltet sich jedoch schwierig, da sich Trophagen - bislang der Feuerlöschgemeinschaft Hörstmar angehörig - der Feuerlöschgemeinschaft Heiden anschließt. Die Anschaffung kann durch eine höhere Zuschussgewährung dann doch getätigt werden. Auf Forderung des Landratsamtes Detmold wird Ende 1943 mit den Planungen für einen Feuerlöschteich begonnen. Dieser wird ein Jahr später im Garten des „Kuchenhofes“ errichtet (Kosten 4.500 Reichsmark).
Nach Kriegsende konstituiert sich in Hörstmar wieder die Freiwillige Feuerwehr. Am 01. April 1954 tritt diese ebenfalls dem Feuerlöschverband Heiden bei. Als neues Löschgerät und erstes motorisiertes Fahrzeug wird 1957 ein VW-Bulli mit Tragkraftspritze (TSFT-TS 8) angeschafft. In diesem räumlich doch sehr kleinen Fahrzeug finden Mannschaft und Gerät (Tragkraftspritze, Druck- und Saugschläuche) Platz. Durch sehr fürsorgliche Pflege und Wartung versieht dieses, zuletzt als Mannschaftstransportwagen genutzte Fahrzeug, insgesamt 31 Jahre seinen Dienst. Im Jahr 1988 muss es in den wohlverdienten "Feuerwehr-Ruhestand" verabschiedet werden.
Da das alte Spritzenhaus schon lange nicht mehr den Anforderungen der Zeit entspricht, steht der Gemeinde Hörstmar somit ein weiterer finanzieller und körperlicher Kraftakt bevor. So wird deshalb im Jahr 1966 auf einem gemeinde-eigenen Grundstück "Am Bergkamp" der Grundstein für ein neues Gerätehaus gelegt. Mit sehr viel Eigenleistung der Wehrleute kommt der Bau schnell voran und wird bereits am 21.05.1967 im Rahmen eines Stiftungsfestes in Betrieb genommen.
Jetzt gibt es ein - zur damaligen Zeit - zwar hochmodernes Gerätehaus, als Löschgerät aber nach wie vor nur den "VW-Bulli". Aufgrund der jedoch stetig steigenden Anforderungen an die notwendige technische Ausrüstung muss und kann gut ein Jahr später - im Juli 1968 - zusätzlich ein schweres Löschfahrzeug (Magirus-Deutz LF 8) angeschafft werden. Als kleine Anekdote gibt es hierzu noch zu berichten, dass dieses Fahrzeug werksmäßig mit einer Einzelbereifung auf Vorder- und Hinterachse geliefert wird. Auf Dauer stellt sich jedoch heraus, dass die Fahreigenschaften hierdurch erheblich eingeschränkt sind. Daher fällt der Entschluss, die Hinterachse auf Zwillingsbereifung umzurüsten. Auch dieses geschieht wieder in überwiegender Eigenleistung einzelner Feuerwehrangehö-riger. Im Ergebnis hat dieser Umbau - so die Überlieferung - dann bei den regelmäßigen Vorstellungen zur verkehrssicherheitstechnischen Abnahme zu der einen oder anderen "lauteren" Diskussion geführt. Abgenommen wurde der "Deutz" jedoch jedes Mal. Das Fahrzeug selbst steht den Wehrleuten der Gemeinde Hörstmar insgesamt 27 Jahre bis 1995 zur Verfügung. Auch hier zwingt nicht der Zustand des Fahrzeugs, sondern wieder einmal der technische Fortschritt zur Ausmusterung.
Im Jahr 1968 hält die Gebietsreform ihren Einzug. Diese bringt mit sich, dass die Freiwillige Feuerwehr aus dem ehemaligen Kreis Detmold ausscheiden muss, gleichzeitig ist hiermit auch die weitere Zugehörigkeit zum Feuerlöschverband Heiden beendet. Am 01.01.1970 wird die Gemeinde Hörstmar der Alten Hansestadt Lemgo angegliedert. Somit wird die bis dahin eigenständige Feuerwehr Hörstmar als Löschgruppe Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo.
Angesichts der zunehmenden Anforderungen im Brand- und Zivilschutz werden auch in den Folgejahren stetig Anschaffungen von persönlicher Schutzausrüstung, Gerätschaften und Fahrzeugen vorgenommen.
So steht den Wehrleuten heute als Mannschaftstransportwagen ein Mercedes-Benz Sprinter (2003 Ersatz für den seit 1988 vorhandenen VW Transporter T3) zur Verfügung. Das in zweiter Generation seit 1995 vorhandene Löschgruppenfahrzeug (IVECO-Margirus LF 8/6) wird auch in den nächsten Jahren am Standort Hörstmar seinen Dienst versehen.
Die Mannschaft der Löschgruppe Hörstmar - ohne die im Endeffekt auch das beste Gerät nichts ausrichtet - besteht im Juli 2007 aus
- 3 aktiven Feuerwehrfrauen,
- 15 aktiven Feuerwehrmännern,
- 9 Angehörigen der Ehrenabteilung,
- sowie 10 Jugendfeuerwehrleuten (5 Mädchen, 5 Jungen)
Nach 21 Jahren Führungsarbeit als stv. Gruppenführer, Gruppenführer und stv. Gruppenführer hört im Jahr 2013 Hauptbrandmeister Jörg Berendsmeier mit diesen Funktionen auf.
Ab dem Jahr 2007 werden die Geschicke der Löschgruppe durch Oberbrandmeister Andreas Liese als Gruppenführer geführt, unterstützt wird dieser ab dem Jahr 2013 durch den Unterbrandmeister Dietmar Burre.
Folgende Wehr- bzw. Löschgruppenführer haben durch ihr Engagement die bisherige Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hörstmar / Löschgruppe Hörstmar geprägt.
1929 – 1937 Heinrich Diekmann
1937 – 1942 Heinrich Osterhage
1942 – 1945 Ernst Bode
1945 – 1960 August Stukenbrok
1960 – 1970 Herbert Bode
1970 – 1992 Günther Schröder
1992 – 2002 Ernst-August Sentker
2002 – 2007 Jörg Berendsmeier
seit 2007 Andreas Liese