Vom Spritzenhaus zur Feuerwache an der Papenstraße
Erbaut wurde das Spritzenhaus der Stadt Lemgo an der Papenstraße 1860, es diente der Unterbringung der städtischen Feuerlöschgerätschaften die von der städtische Feuerwehr und später von der Freiwilligen Feuerwehr genutzt werden. Der Standort Papenstraße diente rund 100 Jahre, mehrmals wurde das Gebäuder erweitert. Genaue Aufzeichnungen sind uns erst ab 1926 bekannt.
1926
Das Spritzenhaus der Stadt Lemgo wird umgebaut zur Feuerwache mit 3 Wohnungen und Wachstube (Telefonzentrale) und zur Unterbringung der ersten Anschaffung einer Magirus-Automobilmotorspritze. Ab diesm Zeitpunkt ist die Feuerwache ständig mit einem Gerätewart besetzt. Gleichzeitig erhält die Freiwillige Feuerwehr eine drahtgebundene elektrische Alamierungsanlage mit 12 Feuermeldern verteilt im Stadtgebiet und 20 Weckern bei den Feuerwehrkameraden Zuhause.
1941
Erweiterung der Altbestandes um 2 Stellplätze
Schreiben des Bürgermeister Gräfer an den Landrat: Anliegend überreiche ich Unterlagen zur Herstellung einer Garage für den Mannschaftswagen der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo (gemeint ist ein leichtes Löschgruppenfahrzeug mit einer Zweiradspritze als Anhänger, bereitgestellt durch den Reichsführer SS, da die vorhandenen Löscheinrichtungen für die Stadt Lemgo nicht ausreichend waren). Der Wagen ist bereits angeliefert. Die Unterbringungmöglichkeit ist jedoch nur provisorisch erfolgt, so dass für schnellen Einsatz kei-ne Gewähr gegeben ist. Der Bau soll in der Baulücke zwischen Arbeitsamt und Feuerwache auf dem Grundstück der Landesregierung errichtet werden. Die Landesregierung hat die Errichtung des Anbaues auf ihrem Grundstück widerruflich genehmigt. Die Art der Bauausführung ist an Ort und Stelle mit Herrn Oberregierungs- und Baurat Bruno festgelegt. Nach dem Gebäude des Zollamtes hin soll eine Brandmauer, wie im Plan festgelegt, errichtet werden. Die Abdeckung dieser Mauer erfolgt mit roten Sandsteinplatten, ähnlich der Bedachung des Zollamtes. Im übrigen wird die Bauausführung dem vorhandenen Gebäude angepasst.
Ich beantrage die Baugenehmigung und bitte um Freigabe des erforderlichen Materials von 4000 Stück Ziegelsteinen, 25 Sack Zement.
Kosten: Aufgestellt durch den Stadtbaumeister September 41: 2.400 Reichsmark
Der Bau war Anfang Juni 1942 gebrauchsfertig.
1942
Anbau für Kreisschlauchmacherei für den Kreis Lemgo (später Kreisschlauchpflegerei)
Das Stadtbauamt der Stadt Lemgo plant auf dem Gelände der Feuerwehr Lemgo eine Kreisschlauchmacherei. Der Kostenvoranschlag über 3.750 Reichsmark und der Bauantrag werden im Mai 1942 gestellt. Im Juli 1942 werden die Arbeiten an die Lemgoer Baufirma Siewing vergeben. Es handelt sich hier um einen Raum, der neben dem Trockenturm entstehen soll. Gleichzeitig wird eine Werkstatt eingerichtet. Nach den Unterlagen ist die Bauabnahme im März 1944 erfolgt.
1958
Einbau einse Komandogerätes zur Alarmierung über das Stromnetz der Stadtwerke Lemgo in die Wachstube.
1968
Auszug der Kreisschlauchpflegerei aus Feuerwache an der Papenstraße. Der Kreis Lemgo erbaute die Kreisschlauchpflegerei am Blomberger Weg 60.
1969
Letzer Abmarsch aus der alten Feuerwache
Im Herbst 1969 wird die Fahreughalle der neuen Feuerwache am Regenstor bezogen. Die Telefonzentrale mit Notruf 112 und Funkzentrale verbleibt kurze Zeit noch auf alten Wache an der Papenstraße. Einige Zeit später wird der Dienstbetrieb an der Papenstraße eingestellt.
1970
Abbruch der der alten Feuerwache an der Papenstraße. Einige Bruchsteinmauern bleiben bestehen, die Fläche wurde vorerst als Platzplatz der Stadtverwaltung genutzt, später wird die Freifläche als Grünanlage erstellt und bis heute unterhalten.